mit dem frauenfilm-fest 2025

Das Internationale Frauen Film Fest Dortmund+Köln ist Deutschlands größtes Forum für Frauen in der Filmbranche und präsentiert herausragende Filme von Frauen aller Genres und Stilrichtungen.
Wir sind mehr als stolz, gemeinsam mit dem IFFF zwei Filme zeigen zu dürfen:
Formfragen: Ein Spiel(film) dauert keine 90 Minuten – 30 Jahre Langzeitbeobachtung

04.04.2025, 13:00 Uhr
sweetSixteen
Mit Panorama-Formfragen ergänzen innovative Techniken und kreative Methoden die klassische Kinoerfahrung. In diesem Jahr präsentieren wir eine Langzeitbeobachtung über 30 Jahre. Aysun Bademsoy zeigt Frauen, die Suchende bleiben. Ihre dokumentarische Position entwickelt ein vielschichtiges Porträt der ehemaligen Fußballspielerinnen und fragt, wie Lebenswege generationsübergreifend geprägt werden.
Safiye, Arzu, Türkan, Nalan und Nazan vom BSC-Agrispor sind in Berlin-Kreuzberg zu Hause. Wir lernen die Mädchen beim Training, bei Auswärtsspielen, zu Hause mit ihren Familien und an ihren Arbeitsplätzen kennen. Zeit vergeht: Während die Freundinnen den Berliner Sommer genießen, denken sie darüber nach, den Verein zu verlassen. Ihre Leben werden sich weiter verändern, sie brechen Ausbildungen ab und gründen Familien. 30 Jahre nach der ersten Annäherung fällt der Blick auf die nächste Generation. In Deutschland geboren und aufgewachsen, fragen sich ihre Töchter: Fühlen wir uns hier wirklich angenommen? Derweil erinnern sich die Spielerinnen an eine Jugend, in der das Fußballspiel den Raum für Emanzipation gab.
Faruk von Aslı Özge

05.04.2025, 18:00 Uhr
Schauburg Dortmund
Das Gesicht eines alten Mannes. Er folgt den Anweisungen aus dem Off: »Schau uns lange an, ohne dich zu bewegen.« Es ist der Vater der Regisseurin, das erzählen die ersten Testbilder, auf denen er mit freiem Oberkörper und mit fragender Verschmitztheit posiert. Als er den Blick direkt auf uns richtet, stellt sich eine Vertrautheit ein, die den ganzen Film über bleibt.
Dem Wohnblock in Istanbul, in dem Faruk seit Jahrzehnten lebt, droht der Abriss. Sein sturer Widerstand bei den Sitzungen der Gebäudeverwaltung und die Krise, in die ihn das Unausweichliche wirft, ist Ausgangspunkt dieses fiktionalisierten Porträts. Über sieben Jahre an Originalschauplätzen gedreht, erzählt Faruk die Geschichte eines alten Mannes, dem die Gentrifizierung den Plan vermasselt, seinen Lebensabend in Frieden zu verbringen.
Die Darstellung der soziokulturellen Veränderungen Istanbuls ist dabei die Folie, vor der Aslı Özge die Verbindungen von Menschen zu ihrer Umwelt erforscht. Wie prägen uns Orte? Seit fast hundert Jahren geht Faruk durch die Straßen seines Viertels. Die intime Kamera Emre Erkans begleitet ihn, und das Sounddesign der urbanen Geräusche verbindet uns mit der Gedankenwelt Faruks. Die verschachtelte Konstruktion macht stets den metafiktionalen Charakter sichtbar. Wenn die Figur der Regisseurin ihrem Protagonisten die Kleidung richtet, sehen wir zugleich die Tochter, die den Vater zurechtweist.
Sehr absichtlich verwischt Özge die Grenzen zwischen Realität und Fiktion in dem Versuch, die Wahrnehmung des Publikums auf subtile Weise zu verschieben.
Gast: Aslı Özge
Zudem sind wir Kooperationspartner für die Filmeinführung des Eröffnungsfilms „Die Möllner Briefe“ von Martina Priessner.
Alle Termine und Informationen zum Festival findet ihr hier !